Pflanzen, die für unsere Pferde giftig sind
(Beitrag von Sigrid Gühl)
Viele von uns gehen Ausreiten, spazieren oder suchen sich zum Angrasen lauschige Plätzchen.
Aber auch auf den Koppeln können Gefahren für die Gesundheit der Pferde lauern. Deshalb sollte jeder von uns wenigstens ein paar Pflanzen kennen, die für unsere Vierbeiner gefährlich sind.
Der Satz: „Die Pferde wissen selbst, was für sie gut ist.“, mag für Wildpferde stimmen aber bei unseren Reitpferden können wir uns leider nicht mehr auf diesen Instinkt verlassen. Außerdem sind Pferde von Haus aus neugierig und knabbern schon mal das eine oder andere an.
Deshalb ist es wichtig, dass man Pferde unbedingt davon abhält eine Pflanze oder Teile davon zu fressen, die man nicht absolut kennt und weiß, dass sie unschädlich ist.
Wir haben ein paar Pflanzen zusammengestellt, die Pferde auf keinen Fall fressen sollen.
Natürlich sind das nicht alle aber zumindest mal eine kleine Übersicht.
Jakobskreuzkraut
Es ist ein Kreuz mit dem Kraut. Es ist in allen Teilen extrem giftig, sogar beim Berühren! Es wird 30 cm bis 1 Meter hoch. Das Gift bleibt auch im Heu wirksam. Wenn man es ausreißt, muss das mit den Wurzeln passieren und darf nicht auf den Kompost!
Es muss gut verschlossen in den Hausmüll oder es wird direkt verbrannt.
Schierling
Der Schierling gehört zu den giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Er wächst auf Brachland, an Wegen, auf Äckern und auch in Gärten und wird 80 cm bis zu 2 Meter hoch. Das Gift kann auch sehr schnell durch die Haut eindringen, deshalb Berührung vermeiden!
Schwarze Bilsenkraut
Alle Pflanzenteile sind giftig. Es wächst auf Sand- oder lehmigen Böden, an Wegrändern, Mauern usw.. Es wird 30 bis 60 cm hoch. Die Blütezeit erstreckt sich über die Monate Juni bis Oktober.
Gundermann
Er blüht von April bis Juli. Danach wächst die Pflanze am Boden weiter und ist immergrün. Der Gundermann ist auch getrocknet, also im Heu noch mindestens 3 Monate giftig.
Farn
Es gibt viele Arten von Farnen, die alle für Pferde giftig bis sehr stark giftig sind. Teilwiese auch noch getrocknet im Heu.
Hahnenfuß oder auch Butterblume
Ihr kennt sie alle! Die schöne, gelbe Wiesenblume ist überall anzutreffen aber leider giftig für Mensch und Tier. Wird sie mit dem Gras gemäht und mit dem Gras zu Heu getrocknet, verliert sie aber ihr Gift.
Buchs (Bux)
Ihr kennt ihn sicher alle. Besonders durch den Buchsbaumzünsler, einen ostasiatischen Kleinschmetterling, dessen Raupen die Büsche kahlfressen, ist die eher unscheinbare Pflanze ins Rampenlicht gerutscht.
Der Buchsbaum ist in allen Teilen für Mensch und Tier giftig.
Die Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose blüht im Spätsommer bis Herbst und ist weit verbreitet. Vorsicht ist geboten, sie kann gelegentlich mit herbstblühenden Krokussen verwechselt werden! Auch sie ist giftig für Mensch und Tier und das Gift bleibt leider auch im Heu noch über Jahre hinweg erhalten.
Eibe
Fast alle Teile der Eibe sind giftig. Sie ist immergrün, verliert also auch im Winter nicht ihre Nadeln und wird als Hecke, Säule, Busch oder Baum gepflanzt. Die Nadeln der Eibe sind, anders als bei Tanne, Fichte und Co., sehr weich. Nur die weiblichen Pflanzen bilden im Herbst rote Früchte. Sie dienen den Vögeln im Winter als wertvolle vitaminreiche Nahrungsergänzung.
Robinie (Scheinakazie)
Es ist ein Baum, der im Frühjahr weiß blüht. Auch er ist giftig für Mensch und Tier.
Fingerhut
Wunderschön anzuschauen und deshalb oft auch in Gärten zu finden. Aber Achtung alle Pflanzenteile sind für Mensch und Tier hochgiftig. Bereits zwei Blätter können tödlich sein!
Eisenhut
Die Eisenhut-Arten zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas.
Alle Teile der Pflanze sind giftig. Das Gift kommt auch durch die Haut in den Körper.
Also nicht nur durchs Fressen, sondern auch über Berührung.
schwarze Tollkirsche
Sie wächst an warmen Waldrändern, an Kahlschlägen und auf Lichtungen in Laub- und Laubmischwäldern. Das krautige Gewächs wird zwischen 50 cm und 1,50 m hoch. Sie ist extrem giftig nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen!
Thuja oder Lebensbaum
Kennt eigentlich jeder! Es ist ein immergrüner Baum oder Strauch, der eigentlich überall wächst. Insbesondere Zweigspitzen und Zapfen sind durch das ätherische Öl giftig.
Efeu
Er ist immergrün, hat viele verschiedene Blattvarianten und klettert gerne. Er kraxelt gerne an Bäumen, Hausmauern, Zäunen empor, einfach überall da, wo er sich mit seinen Haftwurzeln gut festhalten kann. Sämtliche Pflanzenteile des Efeus sind giftig.
Ahorn
Die Blätter des Ahornes sind besonders im Herbst durch ihr einzigartiges Farbenspiel wunderschön. Die geflügelten Früchte bereiten Jung und Alt großen Spaß. Die Samen kann man wie kleine Hubschrauber durch die Lüfte segeln lassen oder sich als Zwicker auf die Nase setzen.
Bergahorn und Eschenahorn sind giftig. Feldahorn, Schlitzahorn und andere Arten sind nicht giftig. Aber da es oft schwierig ist, sie wirklich einwandfrei auseinander zu halten, sollten unsere Pferde besser nichts davon naschen.
Goldregen
Es sind Sträucher oder Bäume, die eine Wuchshöhe von 5 bis 6 Meter erreichen können. Die wunderschöne Blütezeit reicht von April bis Juni. Er wächst oft weit auslandend und überhängend. Pferde naschen zu gern beim Ausreiten an den Bäumen. Aber Achtung! Alles an der Pflanze ist giftig.